UNESCO Weltkulturerbe Messel

Als die Alpen noch grün hinter den Ohren waren …

Haben Sie sich schon einmal gefragt wie die Welt vor ca. 50 Millionen Jahren aussah? Vermutlich nicht; und dennoch klären wir Sie in unserem Blog auf.

Ein Ausflug: Die Alpen waren erdgeschichtlich vor 50 Millionen Jahren noch Säuglinge und hatten gerade Ihre Milchzähne über die Meeresdecke gestreckt, als das Leben im heutigen Messel – nahe Darmstadt - bereits im vollen Gange war. Ein plattentektonischer Glücksgriff sorgte dafür, dass ein See durch eine vulkanische Eruption, auf dem heutigen Gelände der Grube entstand. In der Folge sanken abgestorbene Algen auf den Seeboden und konservierten das damalige Leben in einer Artenvielfalt, die seinesgleichen sucht. Werden Sie Wissenschaftler und Entdecker – Willkommen im UNESCO Weltkulturerbe Messel!

Pulverfass in Hessen!

Doch wieso überhaupt Vulkan? Und: Wie wird aus einer Alge ein Fossil? Um diese Fragen beantworten zu können lohnt ein Blick zurück – ein weiter Blick zurück. Genauer gesagt in das Eozän vor 48 Millionen Jahren. Die Entstehungsphasen der Alpen löste in der europäischen Platte eine geodynamische Kettenreaktion aus, die letztlich dazu führte, dass vulkanische Hotspots überall im heutigen Mitteleuropa entstanden. Traf kaltes Grundwasser auf einen Magmaschacht, explodierte dieser. Durch mehrmaliges Einsickern des Grundwassers in den Vulkanherd wurde so ein tiefer Krater in die Landschaft gesprengt, der sich nach Abklingen des Vulkanismus mit Wasser füllte. Hiermit war die Entwicklung jedoch noch nicht zum Ende gekommen. Die „Konservendose“ Ölschiefer entstand durch das Zusammenwirken von Mineralien und der Ablagerung von Algen, die sich an dem Seeboden ablagerten. Tiere sinken zu Boden und werden von dem extrem sauerstoffarmen Gemisch umschlossen und so für die Nachwelt als „Zeitkapsel“ erhalten. Heutzutage stehen dem Besucher der Grube Messel mehrere Möglichkeiten offen, um in der Zeit zurück zu reisen.

Option 1

Einstündige Führung durch die Ausstellung „Zeit und Messel Welten im hochmodernen Besucherkomplex des Informationsgebäudes. Hierbei wird Aktuelles aus den Forschungsergebnissen vorgestellt. Weitere Eindrücke sollen die relevantesten Fossilien der Ausgrabungstätigkeit mit wichtigen Ergänzungen aus Klima und Geologie geben. Der Eintritt kostet 14 Euro. Die Führung wird von Montag bis Freitag um 10:30 Uhr und am Montag bis Donnerstag noch einmal um 15:30 Uhr angeboten. Freitags gibt es eine Führung um 13:30 Uhr.

Option 2

In dem einstündigen Spaziergang über das Gelände wird die Nutzung der Grube als Schwelanlage beleuchtet und die plattentektonischen Besonderheiten, die zum Ausbruch des Vulkans führten. Diese Führung kostet 7 Euro pro Person und findet Montag bis Freitag um 12 Uhr statt, sowie am Wochenende und Feiertagen um 12 und 14 Uhr. Eine Voranmeldung wird empfohlen.

Option 3

Bei der Grubenwanderung werden den Besuchern die tatsächlichen Ausgrabungsstätten der Forscher gezeigt und mit interessanten Informationen zur Evolution und der Artenvielfalt in Messel versorgt. Die Gruppenwanderung wird ausschließlich in der Hauptsaison angeboten, die am 1.11 endet. Die Wanderung kostet 9 Euro und wird freitags, samstags und sonntags, sowie an Feiertagen um 13 Uhr angeboten.

Lupe nicht vergessen!

Die Diversität an Pflanzen- und Tierarten ist in Messel einzigartig. Die Grube zählt weltweit zu den 10 bedeutendsten Stätten für Archäologie und ein Ende der Neu-Entdeckungen ist noch nicht in Sicht. Die Anlage bietet das einmalige Erlebnis Evolution hautnah zu sehen und zu fühlen. Nutzen Sie die Gelegenheit!

Das Team der TOP Tagung wünscht Ihnen eine schöne Woche!