Weiterbildungsarten im Überblick

Lebenslanges Lernen ist längst kein leeres Schlagwort mehr

Das Arbeitsumfeld ändert sich in rasantem Tempo und mit ihm die Anforderungen an die Beschäftigten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass selbst in den Krisenzeiten der vergangenen Jahre die berufliche Weiterbildung ihren hohen Stellenwert unter Mitarbeitern behalten hat. Die Auswahl auf dem deutschen Weiterbildungsmarkt ist groß: Seminare, Lehrgänge, Workshops – - heutzutage hat man die Qual der Wahl. Hier finden Sie einen Überblick über die verschiedenen Weiterbildungsarten, der Ihnen die Suche möglicherweise erleichtert.

Anpassungs- oder Aufstiegsfortbildung?

Wenn Sie Ihr berufliches Wissen aktuell halten und an neue Anforderungen anpassen möchten, sind Sie mit einer Anpassungsfortbildung gut beraten. Gerade in Bereichen, die permanenten Änderungen, unterliegen wie z. B. bei der Digitalisierung oder Automatisierung, sollten Sie in regelmäßigen Abständen Ihr Wissen auffrischen. Dies geschieht in der Regel durch ein Seminar, einen Lehrgang oder Workshop zu einem ganz bestimmten Thema.

Fassen Sie den nächsten Karriereschritt ins Auge, so ist eine Aufstiegsfortbildung das Mittel Ihrer Wahl. Diese baut in der Regel auf eine abgeschlossene Berufsausbildung und mehrere Jahre Berufserfahrung auf. Der erfolgreiche Abschluss einer Aufstiegsfortbildung befähigt Sie zur Übernahme weiterführender Aufgabenbereiche mit mehr Verantwortung verbunden mit einem höheren Gehalt. Zu den Aufstiegsfortbildungen gehören zum Beispiel der Meister, der Fachwirt oder der Betriebswirt, wobei es je nach Branche eigene Fachbereiche für den jeweiligen Abschluss gibt.

Was darf es sein: Seminar, Lehrgang oder Workshop?

Zunächst sollten Sie wissen, dass jeder Weiterbildungsanbieter seine Veranstaltungen bezeichnen kann, wie er möchte: Seminar, Lehrgang oder Workshop. Die Grenzen sind hier oft fließend und Unterrichtsformen werden in der Praxis gerne vermischt.

Generell lässt sich jedoch sagen, dass ein Seminar sich durch die interaktive Wissensvermittlung in einer Gruppe auszeichnet. In der Regel handelt es sich häufig um eine einmalige Veranstaltung, die an einem Tag oder in einem Zeitraum von wenigen Tagen durchgeführt wird. Inhaltlich geht es bei einem Seminar um die Erweiterung von Wissen und Fähigkeiten zu einem bestimmten Thema. Der theoretische Aspekt des Wissens steht dabei im Vordergrund.

Bei einem Lehrgang hingegen setzt sich eine begrenzte Teilnehmergruppe intensiv, auch praktisch, mit einem Thema auseinander. Die Wissensvermittlung erfolgt über einen längeren Zeitraum in Unterrichtseinheiten.

In einem Workshop erfolgt die Erarbeitung eines praxisorientierten Themas ebenfalls stark in Gruppenarbeit, jedoch mit begrenzter, kompakter Zeitdauer. Ein besonderes Merkmal hierbei ist die kooperative und moderierte Arbeitsweise an einem gemeinsamen Ziel.

Seminare: in Präsenz, online oder doch lieber inhouse

Die klassische Seminarform ist das Präsenzseminar, zu dem die Teilnehmer und der Dozent zur gleichen Zeit persönlich an einem Ort erscheinen; meist in einem Tagungs- und Seminarhaus. Bei Unternehmen hoch im Kurs stehen auch sogenannte Inhouse-Schulungen. Hier kommt der Dozent ins Unternehmen und schult gleich mehrere Mitarbeiter zu einem unternehmensspezifischen Thema.

Aufgrund der Digitalisierung haben sich inzwischen auch medial gestützte Unterrichtsformen durchgesetzt, beispielsweise das Live-Online-Seminar oder das Webinar (Wortkombination aus „Web“ und „Seminar“), welche die Gegebenheiten des klassischen Seminars virtuell nachahmen. Teilnehmer und Dozenten sind hier ebenfalls zeitgleich anwesend, allerdings online. Die Dynamik eines Seminars und der Austausch zwischen den Beteiligten kann somit weitestgehend nachempfunden werden.

Wer sich zeitlich flexibel Wissen aneignen möchte, für den ist E-Learning ein gutes Medium. Hierbei handelt es sich um “elektronisch unterstütztes Lernen”, das heißt, die Lehr- und Lernprozesse werden durch digitale Medien und Werkzeuge unterstützt. E-Learning fördert das selbstgesteuerte Lernen: Es kann zu jeder Zeit, von überall aus im eigenen Tempo gelernt werden. Den fehlenden menschlichen Kontakt und Austausch machen viele Anbieter dadurch wett, indem sie den Lernenden via Skype und Co. die Möglichkeit geben, sich mit Dozenten persönlich in Verbindung zu setzen und Fragen zu klären.

Fazit

Nur Sie wissen, welche Weiterbildungsart am besten für Sie geeignet ist. Hierbei kommt es auf Ihre individuelle Zielsetzung an. Fragen Sie auch bei Ihrem Vorgesetzten nach, ob das Unternehmen Ihre Weiterbildung fördert und finanziell unterstützt. Sollte dies nicht der Fall sein, dann empfehlen wir Ihnen unseren Blogartikel „Selbstständige Weiterbildung – Das sollten Sie als Arbeitnehmer wissen“.