Das Dortmunder U

Industrie trifft auf Kunst

Die Eleganz im Morbiden, der Schimmer unter dem Dreck, ist für echte Ruhrpott-Nostalgiker alles was benötigt wird, um sich als „Lokalpatriot“ tief in die Melancholie-Bettdecke einzumummeln und ein „Ah, nee Kerr. Watt war dat schööhn hier!“ durch den Raum hallen zu lassen.

Die Messlatte, über die Neubauten in der „City“ springen müssen, ist entsprechend hoch. Um genau zu sein, liegt die Messlatte bei 70 Meter. Diese Höhe bemisst nämlich das Dortmunder „U“. Seit 2010 firmiert das „Zentrum für Kunst und Kreativität“ an der Leonie-Reygers Terrasse und findet seit jeher großen Anklang in der Dortmunder Bevölkerung und Umgebung. Der architektonische Leckerbissen überzeugt nicht nur äußerlich über seine LED-Medienfenster in der Dachkrone, sondern auch mit inneren Werten, wie z.B. seinem etagenübergreifenden Querschnitt.

Die „Meterfuffzich-Perspektive“ - Programm im „U“

Das Programm des „U“ besticht durch Werke der „Klassischen Moderne“ über Exponate aus den 60´er-70´er, welche unter dem Motto „Licht und Bewegung“ und „Form und Raum“ präsentiert werden. Gekonnt wird hierbei Dreidimensionalität mit Illusion konterkariert und gegeneinander ausgespielt. Andy Warhol - DAS große Aushängeschild der Pop-Art Kunst - widmet sich Marilyn Monroe, der großen Grazie des 20. Jahrhunderts und wagt eine Annäherung an Charakter und Auftritt, künstlerisch eingebettet. Des Weiteren beschäftigt sich die Ausstellung Dick Higgins als Godfather des „Intermedia-Konzeptes“ mit seinem Grenzgang der Aktionskunst und Visualisierungen. Nonkonformistische Werke - der bewussten Unterstreichung der Abgrenzung von ideologischen, sozialen und künstlerischen Normen - werden im Grafik-Kabinett präsentiert unter dem Thema „Menschenbilder“ aus den 1960`er Jahren. Für IT-Begeisterte, die Ihre künstlerische Seite entdecken wollen, empfiehlt sich ein Besuch der Exklusiv-Ausstellung zu „Digitaler-Folklore“. Hier wurden ehemalige GeoCities-Homepages digital restauriert, um der kulturellen Bedeutung, der häufig verlachten und amateurhaften Seiten, in der Retrospektive gerecht zu werden. Im Beifang wird so auch auf die junge Geschichte des „Web“ eingegangen und des Freehoster GeoCities, welcher als erster Hoster kostenfreie Websitehosts anbot und seit dem Jahr 2009 nicht mehr existiert durch die Abstellung von Yahoo.

Skyline-Blick oder Gewölbegang?

Alle „Kunstmuffel“, denen ein kurzer Blick in den kostenfreien Ausstellungsbereich genügt, können den Tag in einer der hauseigenen Gastronomien des „U´s“ ausklingen lassen.

Ein Überblick:

„Zum goldenen U“:

Eines der wenigen Dortmunder Restaurants, welches sich auf die lokalen Spezialitäten, wie z.B. dem „Pfefferpotthast“ oder „Himmel und Ääd“ spezialisiert hat. An sonnigen Abenden öffnet auch die Dachterrasse und lädt ein, den Blick über die Innenstadt schweifen lassen.

„MOOG“:

Das BistroMOOG“ befindet sich im Erdgeschoss und bietet für jeden Ausstellungsbesucher ein ruhiges Plätzchen und lädt zu einem kleinen Happen zur Stärkung ein.

„EMIL“:

Das „EMIL“ ist sicherlich DIE Anlaufstelle für jeden Freund von Fleischspezialitäten und eines saftig angebratenen Stück Fleisches. Das Lokal befindet sich im Gewölbegang des „U“, besitzt aber auch einen Außenbereich.

Zu guter Letzt..

Das Dortmunder U versteht sich als Ort der Öffentlichkeit und als „Denkfabrik“ in enger Zusammenarbeit mit den Dortmunder Hochschulen. Der Eintrittspreis ist abhängig von Ihrer Interessenslage, da Sie die Möglichkeit haben auch nur sequenzielle Bereiche der Ausstellungen zu besuchen. Für Erwachsene liegt der Eintritt in der Regel, um die 6 Euro. Ein Kombiticket kostet etwas mehr - dafür gibt es jedoch auch 30% Rabatt auf den Basiseintrittspreis. Lassen Sie sich diese Chance nicht entgehen und genießen Sie Kunst und Kultur!

Sind Ihnen eigentlich bereits...

andere "Kunstwerke" in Dortmund aufgefallen? Diese großen geflügelten Nashörner? In "Wenn geflügelte Nashörner die Stadt erobern…" erklären wir, was es mit dem fliegenden Tier auf sich hat.